Donnerstag, 18. August 2011

Faszinierendes Mokume-Gane: Ein spannendes Interview!


Mokume-Gane...
Ist eine traditionsreiche Technik, um mit verschiedenfarbigen Metallen wunderbare farbige Muster zu gestalten. 
Nur noch wenige Goldschmiede lernen diese Techniken in der Ausbildung, aber manche haben Glück, wie Christine von Kipkalinka - eine unserer Goldschmiedinnen bei DaWanda.
Die Designerin Rohmy war derart angetan von Christine`s aussergewöhnlichen Stücken, dass sie ein Interview mit ihr auf ihrem wunderschön bebilderten Blog veröffentlicht hat.

Wir freuen uns, dass Rohmy uns dieses Interview für unseren Blog zur Verfügung stellt und zeigen Euch hier den Artikel in voller Länge!

Viel Spaß beim Lesen!



Mokume-Gane  Der Artikel aus Rohmy`s Blog



Da stolpert man über ein Bild...
 


... während man eigentlich etwas ganz anderes sucht und muss natürlich sofort schauen 
was das denn tolles ist, da diese schöne, marmoriert wirkende Oberfläche so interessant 
aussieht...
Ich entdeckte schließlich den
Onlineshop einer Goldschmiedin die solche Schätze herstellt 

und den Schmuck zum Verkauf anbietet... und bat sie direkt um ein Interview für den Blog 
(= bombardierte sie mit meinen neugierigen Fragen)
Diese und die ausführlichen Antworten im Folgenden:
Alle nachfolgenden Bilder und die darauf abgebildeten Schmuckstücke sind 
© C. Kipkalinka, ich habe mir lediglich erlaubt die Fotos etwas zu verkleinern 
und zusammenzufassen



R.:
Was ist für Dich der Anreiz, das Besondere an Mokume Gane 

bzw. wie bist Du darauf gekommen diese Technik zu erlernen 
und letztendlich anzuwenden?

C.K.
Mokume Gane ist ein absolut exklusives, einmaliges Material, es gibt nichts, was auch nur 

annährend an seine Farbenpracht und Schönheit der Musterung heranreicht. 
Die Muster wiederholen sich nie, deshalb sind die Eheringe mit den Mokume Gane Einsätzen 
auch etwas ganz Besonderes. 
Sie können nur aus dem einen Blech zueinander passend gefertigt werden, 
eine Wiederholung ist unmöglich. 
Das ist, wie ich finde, eine sehr schöne Metapher für eine Liebesbeziehung, 
denn so wie sie ist kann sie nur mit diesem einen Menschen sein - 
unwiederholbar und einzigartig.
Außerdem ist die Herstellung sehr aufwendig und erfordert höchste Präzision und 

Sauberkeit. 
Das sehe ich als persönliche Herausforderung an meine handwerklichen Fähigkeiten.
Dazu gekommen bin ich während meiner Ausbildung zum Goldschmied an der 

Staatlichen Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Kaufbeuren-Neugablonz. 
Unter den Gesellenstücken des Jahrgangs über mir war ein Stück aus Mokume Gane. 
So etwas hatte ich nie zuvor gesehen und war so fasziniert davon, daß ich es selbst 
versuchen wollte. 
Diese Schule ist optimal mit Werkzeug und Maschinen ausgerüstet die zur 
Fertigung nötig sind, deshalb nahm ich es gleich in Angriff. 
An solch einer Fachschule kann man mehr Zeit in der Werkstatt verbringen als das in einem 
Betrieb möglich wäre und mein Lehrer und ein ehemaliger Schüler (von dem das tolle 
Gesellenstück stammte) haben ihre Erfahrungen in der Mokume Gane Herstellung mit mir 
geteilt, wofür ich ihnen allzeit sehr dankbar bin.
Kleine Randinformation: Im Kreis Gablonz war die weltweit bekannte Gablonzer 
Glas- und Schmuckindustrie beheimatet, die ihren Ursprung bis in das 
16. Jahrhundert zurückverfolgen kann, heute gilt Neugablonz
(ein Stadtteil von Kaufbeuren im Allgäu) als Modeschmuckzentrum der 
Bundesrepublik Deutschland, 
mehr Informationen über Kaufbeuren auf der Internetpräsenz der Stadt.


R.:
Das Aussehen dieser Musterung erinnert mich an Damaszener - Stahl; hat das 

irgendwie etwas miteinander zu tun bzw. wodurch unterscheiden sich die 
Fertigungstechniken voneinander?

C.K.:
Eine Verbindung zwischen diesen besonderen Werkstoffen besteht insofern, daß die 

edelsten japanischen Samuraischwerter eine Klinge aus Damaszenerstahl besitzen und ihr 
Griff mit Mokume Gane verziert ist.
Die Fertigungsweise unterscheidet sich jedoch erheblich.
Bei der Herstellung von Damaststahl werden anfangs dicken Bleche miteinander 

verschweißt, dieses Päckchen ausgeschmiedet, gefaltet und wieder verschmiedet. 
Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt. 
So entstehen allmählich die vielen dünnen Schichten und die Zeichnung. 
Es gibt Damaststahl, der mehrere hundert Schichten hat.
Bei Mokume Gane ist die Anzahl der Schichten von Anfang an festgelegt, 
es wird nur einmal im Ofen unter Druck verschweißt. 
Dadurch entsteht ein "quergestreifter" Block, der nach Einbringen der Musterung 
zum Blech ausgeschmiedet und gewalzt wird. 
Die Muster kann man auf verschiedene Arten erzeugen. 
Bei einer Methode wird mehrere Schichten tief gemeißelt und anschließend die 
Vertiefungen ausgeschmiedet, wodurch sie in eine Ebene mit der unbearbeiteten 
Fläche kommen. 
Oder durch Punzieren (einschlagen von Mustern mit stumpfen Werkzeugen) 
von der Rückseite her, wodurch die Schichten verdichtet und nach außen gedrückt werden. 
Beim anschließenden Glattschleifen der Vorderseite kommen sie dann zum Vorschein.
Das Erzeugen eines Sternenmusters durch Torsion ist bei beiden Techniken möglich.




R.:

Können einmal gefertigte Ringe nachträglich in der Größe angepasst werden?

C.K.:
Das ist kein Problem und gehört bei mir zum kostenlosen Service bei jeder Bestellung.

R.:
Ist es möglich das Muster des fertigen Mokume- Gane Schmuckstückes zu 

beeinflussen, also gezielt vorher einen Musterentwurf zu machen?

C.K.:
Es ist auf jeden Fall möglich durch die Anordnung der Meißelkerben bzw. die Form der 

verwendeten Punzen Einfluß auf das Muster zu nehmen, z.B. habe ich bei den 
Pünktchen-Ringen kleine runde Punzen verwendet, bei dem mit den drei Streifen schmale 
längliche.
Die Grundstruktur ist also frei wählbar, ich setze gerne Kundenwünsche um. 

Ganz genau bestimmen läßt sich das Ergebnis allerdings nicht, da sich das Muster mit 
jedem Materialabtrag (Feilen, Schleifen, Polieren) noch geringfügig verändert.


R.:
Kann man auf Wunsch auch Edelsteine in diese Ringe fassen lassen?

C.K.:
Eine Neuanfertigung mit Steinbesatz ist kein Problem. Wer einen bestimmten Stein gefasst 

haben möchte kann ihn mir vorher schicken und ich verarbeite ihn, ansonsten kann jede 
gewünschte Steinart beschafft werden.

R.:
Zuletzt würde mich noch interessieren ob und wie oder inwieweit man die Farben des 

Musters beeinflussen kann?

C.K.:
Grundsätzlich hängt die Farbe natürlich von den verwendeten Metallen ab. 

Geeignet sind alle Edelmetalle - Gold, Silber, Platin, Palladium, Kupfer und ihre Legierungen, 
es gibt darunter einige japanische Speziallegierungen wie Shibuichi (braun) und Shakudō 
(schwarz).
Es können auch drei oder vier verschiedenfarbige Legierungen in einem Block kombiniert 

werden. Es gibt jedoch Kombinationen die sich besser untereinander verbinden. 
Welche das sind kann man in Tabellen nachschlagen. 
Versucht man unverträgliche Legierungen miteinander zu verschweißen 
kann das zu Schichtablösung oder unerwünschten Reaktionen der Metalle führen 
und das ganze teure Material ist futsch und kann nur noch in die Scheideanstalt 
zur Wiederaufbereitung gegeben werden.
Desweiteren kann das Mokume Gane am fertigen Stück durch bestimmte Chemikalien 
gefärbt werden, z.B. wird Silber durch Schwefelleber schwarz, Kupfer durch Essigsäure grün, 
Shibuchi durch Ammoniak braun oder schwarz.
Dafür gibt es ganze Rezeptbücher, es sind sehr viele Farbkombinationen möglich. 

Das Erstaunliche daran ist, daß ein Metall durch eine bestimmte Chemikalie seine Farbe 
verändert, während das unmittelbar angrenzende, welches auch damit in Berührung kommt 
so bleibt wie es ist!
Ich danke dir für dein Interesse an dieser alten und seltenen Technik, und hoffe 

hier einige interessante Aspekte verständlich dargelegt zu haben.


Vielen Dank an C. Kipkalinka für die ausführlichen Antworten!
Ihren Shop inklusive Kontaktdaten findet ihr
HIER
Und einen Gemeinschaftsblog der Goldschmiede bei Dawanda
HIER.
Einen Besuch empfehle ich wärmstens, da es hier nicht nur um schönen, echten 

Schmuck an sich, sondern auch um verschiedene Goldschmiedetechniken geht.

Habt eine wundervolle Woche

Eure Rohmy



Wir "Goldschmiede bei DaWanda" wünschen das gleiche und werden euch hier als nächstes eine handverlesene Auswahl von Mokume Gane Schmuck auf DaWanda vorstellen.


Dienstag, 9. August 2011


Strandgut

Eine Gruppe von Goldschmieden faßt zusammen, was der Strand in diesem Sommer hergegeben hat.

Er spülte gruselige Spinnen, quallige Gebilde, Seepferdchen und über Bord gegangene Rettungsringe, ja sogar bernsteiniges und nicht zuletzt muscheliges an, sogar ein Schiff strandete und konnte den ringförmigen Wellen nicht standhalten.

Viel Freude beim Anschauen 







Ahoi...mit wehenden Fahnen!
Eine Seefahrt, die ist lustig...eine Seefahrt, die ist schön.... 
 Ahoi mit wehenden Fahnen von KielerMeike
http://de.dawanda.com/product/20462921-Ahoimit-wehenden-Fahnen






"EIN STÜCK FOSSIL"  am Finger
Bernsteinig schön.....
 "EIN STÜCK FOSSIL" am Finger von Pfefferminz24

http://de.dawanda.com/product/21031641-EIN-STUeCK-FOSSIL-am-Finger






KRISTALLSPINNEN 3
  Schön gruselig...
 KRISTALLSPINNEN 3 von Kipkalinka
http://de.dawanda.com/product/15281946-KRISTALLSPINNEN-3





Rettungsring
Rette sich, wer kann...
 Rettungsring von memento vivere
Ein Seepferdchen an der Angel...
 Unter Wasser von memento vivere
http://de.dawanda.com/product/21062605-Unter-Wasser



Kieler Wellengang...
 Heimat-Hafen von KielerMeike
http://de.dawanda.com/product/18283597-Heimat-Hafen






La Concha-Kettenanhänger
Muschelperlwerk...
 La-Concha-Kettenanhaenger von LaRosa






 Medaillon Sommer, Sonne, Strand und Meer
Schöne Aussichten... 
 Medaillon Sommer, Sonne, Strand und Meer von Mabotte
Muschelig... 
"EIN STÜCK SOMMER" am Hals von Pfefferminz24   

http://de.dawanda.com/product/18233729-EIN-STUeCK-SOMMER-am-Hals

 

 

  

Eine Qualle in Form eines einzigartigen Kettenanhängers  glitt vorüber und schwupps war sie auch wieder weg....nämlich verkauft

Mehr von Mabotte unter: http://de.dawanda.com/user/mabotte


Strandgutende